Viele Menschen in Deutschland essen Eier: hartgekocht, als Rührei oder in der Pfanne gebraten. Aber was steckt eigentlich dahinter? Viele Menschen wissen nicht, warum Hühner und andere Vögel eigentlich Eier legen und was in der Industrie mit den Tieren passiert.
Indem du ein Referat zum Thema „Eier“ hältst, vermittelst du deinen Mitschülern und Mitschülerinnen interessantes Hintergrundwissen über die Industrie und zeigst ihnen, dass Hühner eigenständige Lebewesen sind, die Respekt und einen mitfühlenden Umgang verdienen. Mit diesen Inhalten kannst du dein Referat zum Thema Eier aufbauen.
1. Starte mit interessanten Fakten über Hühner
Starte dein Referat damit, deinen Klassenkameraden zu zeigen, dass Hühner tolle Tiere sind: Sie bilden Freundschaften und lieben es, miteinander zu spielen, zu flattern und zu rennen. Hühner sind dann glücklich, wenn sie gemeinsam im Staub baden oder einfach nur in der Sonne lümmeln und die Wärme genießen können.
Weibliche Hühner – Hennen – sprechen übrigens schon mit ihren Küken, wenn diese noch im Ei wachsen. Außerdem sehen Hühner viel bunter als wir, sie erkennen sich im Spiegel – und sie träumen, wenn sie schlafen. Wenn Hühner sich selbst verletzen oder verletzt werden, empfinden sie Schmerzen und Leid wie wir.
2. Hühner werden für Profit gezüchtet
Durchschnittlich isst hierzulande eine Person mehr als 200 Eier im Jahr – oft in Form von verarbeiteten Lebensmitteln wie zum Beispiel Nudeln. [1] Damit Menschen Eier essen können, wurden Hühner darauf gezüchtet, mehr Eier zu legen, als es natürlich ist. Das Urhuhn legt 20 bis 30 Eier im Jahr. [2] In der Eierindustrie sind die Hühner so gezüchtet, dass sie über 300 Eier pro Jahr legen – denn mehr Eier bedeutet mehr Geld. Das einzelne Huhn als Lebewesen mit seinen ganz eigenen Bedürfnissen hat dabei kaum einen Wert.
Zwischenfrage: In welchen Produkten stecken Eier?
Außerdem verstecken sich Eier in vielen Produkten, die die meisten Menschen auf den ersten Blick nicht auf dem Schirm haben. Frage einmal deine Mitschüler und Mitschülerinnen, ob sie wissen, in welchen verarbeiteten Produkten „unsichtbare“ Eier enthalten sind, die man leicht übersieht:
- Nudeln
- Mayonnaise
- Backwaren wie Brötchen, süße Stückchen usw.
- Pudding
- Eis
- Frikadellen und viele mehr
3. Woher kommen die ganzen Hühner?
Da vielen Menschen nicht bewusst ist, wo Hühner für die Eier- und Fleischindustrie herkommen, kannst du an dieser Stelle erklären, was sogenannte Elterntierfarmen sind. In Elterntierfarmen leben die Eltern der späteren „Legehennen“. Auch hier werden Tausende Hühner auf sehr wenig Platz gehalten, um für Nachschub in der Eierindustrie zu sorgen. Ihr einziger Zweck ist es, Eier zu legen, aus denen wieder Hühner schlüpfen, die dann für Eier gehalten und getötet werden.
Die Eier, die die Elterntiere legen, werden in sogenannte Brütereien gebracht. Dort werden sie in riesigen Brutautomaten so lange warm gehalten, bis sie schlüpfen. Eigentlich würde die Mama diese Aufgabe übernehmen. Doch in der Eierindustrie dürfen die Hennen und Hähne sich nicht um ihren Nachwuchs kümmern. Stattdessen schlüpfen die Küken alleine in Plastikkisten und werden dann auf Fließbänder gekippt und nach ihrem Geschlecht sortiert. Denn die Legebetriebe wollen nur die weiblichen Küken, die später Eier legen.
Die männlichen Küken wurden bisher durch das giftige Gas CO2 erstickt und entweder weggeworfen oder als Nahrung für andere Tiere benutzt. Ab 2022 soll im Ei geschaut werden, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt. Die Jungen werden dann im Ei getötet, wenn sie noch ganz klein sind.
4. Verschiedene Haltungsformen
Jedes Ei, das auf den Markt kommt, besitzt eine Nummer, die sich Erzeugercode nennt. Daran lässt sich unter anderem ablesen, wie das Huhn, das dieses Ei gelegt hat, gehalten wurde. Die Haltungsform ist die erste Nummer, die sich auf dem Ei befindet, danach kommt das Erzeugerland und dann die Nummer des Betriebes, in dem die Henne gehalten wurde. Insgesamt gibt es in der Eierindustrie vier verschiedene Haltungsformen. Bestimmt hast du auf einem Eierkarton schon einmal die Begriffe „Bodenhaltung“, „Freilandhaltung“ und „Biohaltung“ gelesen. Aber was bedeutet das?
Käfighaltung
Bei der Käfighaltung leben die Hühner in engen Käfigen mit Sitzstange, einem kleinen Platz zum Scharren und einem Bereich zur Eiablage. Sie können aber nicht ins Freie und haben auf den harten Gitterböden kaum Platz, um sich artgerecht zu bewegen. Die erste Zahl des Erzeugercodes von Eiern aus Käfighaltung ist die Ziffer 3. Vor allem in Nudeln und anderen verarbeiteten Lebensmitteln sowie in Restaurants werden Eier aus dieser Haltungsform verarbeitet.
Bodenhaltung
Bei der Bodenhaltung leben die Tiere ebenfalls dicht gedrängt, was zu Stress und gegenseitigen Verletzungen führt – sie picken sich beispielsweise gegenseitig die Federn aus. Der Untergrund ist lediglich mit etwas Holzspäne, Sand oder anderer Einstreu bedeckt sein. Für die Hühner bedeutet diese Haltungsform ein Leben ohne Platz, um die eigenen Bedürfnisse auszuleben. Meistens gibt es kaum Tageslicht. Die Ziffer für die Bodenhaltung ist die 2.
Freilandhaltung
In der Freilandhaltung können die Hühner zwar nach draußen, die Umgebung ist aber meist als freie Fläche angelegt. Das hat zur Folge, dass viele Hühner aus Angst vor Feinden im Stall bleiben. Im Stall gelten dieselben schlimmen Bedingungen wie in der Bodenhaltung. Bei der Freilandhaltung fängt der Erzeugercode mit der 1 an.
Biohaltung
In einem einzigen Abteil in der Biohaltung können 3.000 Hühner gehalten werden. Hühner in der Biohaltung müssen nach draußen dürfen, bei schlechtem Wetter kann der Ausgang aber geschlossen werden. Auch Hühner aus Biohaltung werden im Schlachthaus getötet. Und auch in der seltenen Biohaltung sind Hühner eine Ware. Die Ziffer 0 zeichnet die Biohaltung aus.
5. Hühner werden im Schlachthaus getötet
Nach ungefähr ein bis zwei Jahren in der Eierindustrie legen Hühner weniger Eier, weil sie „mausern“, also ihre Federn wechseln. Weil sie in der Zeit keine Eier legen und es billiger ist, werden die Hühner stattdessen ins Schlachthaus gebracht, getötet und durch junge Hennen ersetzt. Weil die Hennen sehr dürr sind, wird aus ihren toten Körpern meist Tiernahrung oder Hühnerbrühe hergestellt.
In der Eierindustrie sind viele Hühner krank. Sie haben Entzündungen, weshalb ihnen das Eierlegen weh tut. Oft brechen sich die Tiere die Knochen, weil ihnen durch das viele Eierlegen der wichtige Nährstoff Kalzium fehlt. Die Hühner in der Eierindustrie müssen häufig auf harten und schmutzigen Gitterböden leben. Meistens bekommen sie keine Medizin, wenn sie krank werden. Sie werden sich selbst überlassen oder getötet und in den Müll geworfen.
6. Schlage Alternativen vor
Es gibt viele Möglichkeiten, um ohne Eier zu kochen und zu backen. Dazu gehören zum Beispiel Bananen, Apfelmus, verschiedene Samen wie Chia und Leinsamen, Mehl, Pflanzendrinks, aber auch Kartoffelpüree und Tofu. Schlage deinem Lehrer oder deiner Lehrerin doch einmal vor, mit der ganzen Klasse gemeinsam ein eifreies Gericht zu kochen. Rührkuchen geht zum Beispiel ganz einfach auch ohne Eier und schmeckt allen sehr gut.
7. Beziehe Mitschüler:innen in deinen Vortrag ein
Frage deine Mitschüler und Mitschülerinnen, ob sie alles verstanden oder noch Fragen haben. Wenn du eine Frage nicht beantworten kannst, sage, dass du das gerne noch nachschaust oder frag uns per E-Mail. Du willst spannende Infomaterialien zu deinem Referat austeilen? Mit deinen Eltern zusammen kannst du dich im PETAStore umsehen. Dort gibt es viele spannende Infomaterialien.
[1] Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung: Ernährung, Fischerei: Versorgungsbilanz, https://www.bmel-statistik.de/ernaehrung-fischerei/versorgungsbilanzen/eier/, (eingesehen am 04.11.2021)
[2] Planet Wissen: Hühner, https://www.planet-wissen.de/natur/haustiere/huehner/index.html, (eingesehen am 04.11.2021)