Tiere als Bekleidung?

Daunen: Darum tut Kleidung aus Federn Gänsen und Enten weh

Gans mit Kueken

Bestimmt hast du schon mal den Begriff Daunen gehört. Aber was ist eine Daune und was haben Daunen mir deiner Winterjacke oder deinem Kopfkissen zu tun? Warum Kleidung und andere Dinge aus Daunen für Gänse, Enten und andere Vögel schlimm sind, erfährst du hier.

Was sind Daunen?

Daunen werden die weichen, flaumigen Federn von Vögeln genannt. Es handelt sich dabei praktisch um das „Unterkleid“ der Tiere. Daunen heißen auch Flaumfedern, denn sie sind sehr weich und fühlen sich flauschig an. Daunen sind dafür da, um Gänse und andere Vögel warm zu halten.

Es gibt einen Unterschied zwischen Federn und Daunen: Federn besitzen in der Mitte einen festen Kiel. Daunen hingegen besitzen diesen Kiel nicht, weshalb sie leichter und weicher sind als Federn.

Wo kommen Daunen her?

Daunen kommen immer von Wasservögeln – meistens wird dafür Gänsen und Enten in der Industrie das feine Gefieder herausgerupft. Oft werden die Tiere für ihr Fleisch und ihre Daunen gezüchtet. Nachdem sie im Schlachthaus getötet wurden, werden beispielsweise Enten und Gänsen die Federn und Daunen herausgerupft. Ein Großteil der nach Deutschland gebrachten Daunen kommt aus China. Dort gelten kaum Gesetze, die die Tiere vor Leid schützen.

Gaense in einer Box

Wieso tut es Gänsen weh, gerupft zu werden?

Weil Menschen möglichst viel Geld verdienen wollen, werden die Daunen den Vögeln oft bei lebendigem Leib herausgerupft. Weil die Daunen immer wieder nachwachsen, werden die Gänse etwa alle sechs Wochen gerupft. Das sogenannte „Lebendrupfen“, also das Ausrupfen von Daunen bei lebendigen Tieren, ist zwar in Deutschland verboten, es gibt aber Schlupflöcher, die die Hersteller auch hierzulande ausnutzen können.

Wenn Gänse sich mausern, also ihr Gefieder von selbst abwerfen, dürfen Daunenproduzenten die Tiere abbürsten und so die gelösten Federn entnehmen. Die Gänse empfinden dabei Stress und haben Angst. Weil viele Tiere nicht gleichzeitig mausern, kommt es oft vor, dass auch Gänse trotz Verbot gerupft werden, die ihre Federn gerade gar nicht natürlich abwerfen. Diese werden ihnen dann aus der Haut gerupft. Zusätzlich zu dem Stress brechen sich viele Gänse die Knochen oder tragen Wunden davon. [1]

Wo sind Daunen enthalten?

Ausgerupfte Daunen werden vor allem für Kissen, Decken und Winterkleidung wie Jacken benutzt. Die Daunen haben die Eigenschaft, Körperwärme zu speichern. Gleichzeitig geben sie Hitze und Feuchtigkeit nach außen hin ab. Das hat den Zweck, die Gänse und andere Tiere, die von Natur aus Daunen oder Fell besitzen, bei Kälte warm zu halten.

Gans und Daunenjacke

Wir Menschen brauchen weder die Daunen noch den Pelz, die Haut oder die Wolle anderer Lebewesen, damit uns im Winter warm ist.

Gibt es tierfreundliche Materialien, die wie Daunen sind?

Es gibt einige Materialien, die uns wie Daunen warm halten, für die aber kein Tier leiden muss. Unter dem Begriff „Daunenersatz“ gibt es beispielsweise Daunen aus Pflanzenfasern: Kapok. Oder wärmende Füllungen aus Polyester. Decken und Kleidung mit diesen Materialien sind schön warm, weich und flauschig. Deine neue Decke oder Jacke wird dich genauso warm halten wie die alte aus Daunen.

Was du für Enten und Gänse tun kannst

Sprich mit deinen Eltern über das Leid der Gänse und Enten für Daunen. Es hilft immer, sich beim Kauf von Decken, Jacken und Kissen für andere Produkte ohne Daunen zu entscheiden. Erzähl auch deinen Freunden und deiner Familie von diesen tollen Tieren.

Du kannst zudem ein Referat in deiner Klasse über die Herstellung von Daunen halten und deinen Mitschülern erzählen, woher tierische Materialien für unsere Kleidung kommen.

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