Eisbären haben ihren Namen nicht umsonst – sie leben in Gebieten dieser Erde, wo es uns Menschen viel zu kalt wäre. Ihre Heimat ist in Alaska (USA), Kanada, Russland, Grönland (Dänemark) und in der Arktis. Diese großen eisigen Landschaften bieten den bewegungsfreudigen Tieren viel Platz, um dort ausgiebig zu wandern und ihre Beute zu jagen. Hier findest du weitere spannende Fakten über Eisbären.
1. Eisbären sind perfekt an kalte Temperaturen angepasst
Die Körper der Eisbären sind darauf ausgelegt, in Minustemperaturen und eisigen Schneelandschaften überleben zu können. Sie halten sich durch diese Eigenschaften warm:
- Junge Eisbären werden mit einer rosafarbenen Haut geboren, die dann im Laufe der Zeit schwarz wird. Die dunkle Farbe der Haut sorgt dafür, dass die Wärme der Sonne besser und schneller aufgenommen werden kann. [1]
- Die Haare der Bären sind innen hohl. Auch wenn sie weiß aussehen, sind sie eigentlich fast durchsichtig. Dadurch kann das warme Sonnenlicht auch durch das dichte Fell, bis auf die Haut scheinen. [1]
- Kleine Ohren und behaarte Fußsohlen sorgen dafür, dass so wenig Körperwärme wie möglich verloren geht.
- Wasser läuft durch ihr Fell schnell ab, so dass sie auch nach dem Schwimmen nicht frieren.
- Die großen Pfoten funktionieren wie Schneeschuhe. Sie helfen den Bären dabei, nicht zu tief in den Schnee einzusinken. [2]
2. Was „fressen“ Eisbären am liebsten?
Eisbären sind Allesesser, ernähren sich aber hauptsächlich von Robben, Walrossen, Fischen, Vögeln und kleinen Säugetieren. Sie sind geschickte Jäger, die zwar nicht besonders gut sehen können, aber dafür ihre Beute über weite Entfernungen riechen. Ihre Strategie ist, ihrer Beute aufzulauern. Sie warten zum Beispiel oft stundenlang vor einem Eisloch, bis eine Robbe zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommt und greifen dann zu. [3]
3. Eisbären wandern weite Strecken
Eisbären legen auf der Suche nach Nahrung jeden Tag weite Strecken zurück. Dabei sind sie meistens alleine unterwegs. Wenn im Sommer das Packeis schmilzt, wandern die Bären vom Süden in den Norden. Sie folgen damit ihrer Beute, den Robben, und stellen sicher, auch im Sommer noch genügend Nahrung zu finden. [4]
4. Kann ein Eisbär ohne Eis leben?
Ein Eisbär braucht Eis zum Überleben. Wegen der Klimakatastrophe wird es wärmer auf der Erde und das Packeis schmilzt immer früher und friert immer später. Dadurch verkürzt sich die Jagdsaison der Eisbären und ihr Nahrungsangebot wird knapper. Ihre Lebensbedingungen werden schwieriger. Das führt dazu, dass es immer weniger Eisbären auf der Erde gibt. Deshalb stehen Eisbären auf der sogenannten „Roten Liste“ der Weltnaturschutzunion. Auf dieser Liste werden Tierarten dokumentiert, die vom Aussterben bedroht sind. [4]
5. Können Eisbären in Deutschland leben?
Es gibt einige Eisbären, die in deutschen Zoos leben müssen. Dort haben sie aber nichts zu suchen, denn sie gehören in ihren natürlichen Lebensraum. Die Gründe dafür sind ganz einfach: Das Leben in einem Zoo ist für Eisbären und auch für alle anderen Tiere ein Leben in Gefangenschaft.
Eisbären in Zoos haben keine Möglichkeiten, ihre artgerechten Bedürfnisse auszuleben und entwickeln oft sogenannte Verhaltensstörungen. Sie werden quasi verrückt vor Langeweile. Die Eisbären laufen endlose Runden im Kreis oder schwingen ihren Kopf und ihren Körper immer hin und her. Tiere, die das tun, leiden sehr und sind seelisch krank.
6. Eisbären in Zoos helfen nicht dem Artenschutz
Zoos behaupten häufig, dass sie durch die Zucht der Tiere Artenschutz betreiben, also Tieren helfen, die vom Aussterben bedroht sind. Das stimmt so aber nicht. Eisbären, die in Gefangenschaft geboren sind, können nämlich nie in ihren natürlichen Lebensraum umgesiedelt werden. Viele Dinge, die sie dort zum Überleben brauchen, konnten sie in einem Zoo nie lernen.
Die süßen Eisbärenbabys werden nur geboren, damit der Zoo durch die Eintrittsgelder der Menschen, die die Kleinen sehen wollen, viel Geld verdient. Wie es dem Tier dabei geht, dass nun sein ganzes Leben auf engstem Raum verbringen muss, ist den Zoobetreibenden egal.
Außerdem sagen Zoos, dass die dort eingesperrten Eisbären „Botschafter für den Artenschutz“ sein sollen. Das bedeutet, sie sollen den Menschen helfen, zu verstehen, wie wichtig es ist, Tiere zu schützen. Aber auch wenn die süßen Eisbären-Babys viele Leute anziehen, lernt das Zoopublikum dadurch nicht wirklich mehr über den Schutz von Tieren und Umwelt. Es gibt keine Beweise, dass sich das Verhalten der Menschen nach einem Zoobesuch ändert.
Was du für Eisbären tun kannst!
Wenn du Eisbären und anderen Tieren einen Gefallen tun willst, dann besuche keine Zoos. Denn Zoos können nur existieren, weil Menschen Geld dafür bezahlen. Die Eintrittsgelder machen es auch möglich, dass noch weitere Eisbären in Zoos geboren und aufgezogen werden können, die dann ein ebenso unglückliches Leben führen müssen wie ihre Vorfahren. Falls du also erleben möchtest, wie Eisbären in der Natur leben, schau dir lieber spannende Dokumentationen an.
Erzähle auch deinen Freunden und Freundinnen und deiner Familie von dem, was du hier erfahren hast, denn viele Menschen wissen nichts von den traurigen Eisbärenleben in Zoos. Deinen Mitschülerinnen und Mitschülern könntest du zum Beispiel in einem Referat mehr über das Leben von Tieren in Zoos berichten.