Tierversuche?

Was du über Tierversuche für Kosmetik wissen solltest

Jeden Tag benutzen wir Zahnpasta, Duschgel und Handseife. Auch Cremes, Schminke und Rasierschaum haben die meisten Leute im Badezimmer. Aber wusstest du, dass für diese Kosmetikprodukte manchmal Tiere leiden müssen? Wir erklären dir alles, was du über Tierversuche für Kosmetik wissen solltest und woran du erkennst, ob ein Produkt an Tieren getestet wurde oder nicht.

Was passiert in den Tierversuchen?

Bevor ein Produkt wie eine Hautcreme oder ein Nagellack verkauft wird, testen manche Hersteller es vorher im Labor an Tieren. Damit wollen die Firmen herausfinden, ob das Produkt sicher ist und bei Menschen keine Allergien oder Krankheiten auslöst. In den Versuchen leiden die Mäuse, Ratten, Kaninchen, Affen, Hunde und anderen Tiere jedoch sehr. Zum Beispiel werden Chemikalien in ihre Augen oder auf die Haut gegeben, die bei den Tieren zu Schmerzen führen können. Oder chemische Stoffe werden ihnen gespritzt oder in den Magen gepumpt. Auch an schwangeren Tieren wird getestet. Viele Tiere sterben bei diesen Tests oder werden danach getötet.

Aber nicht nur für Kosmetikprodukte werden Tierversuche gemacht, sondern auch für viele andere Dinge wie Medikamente, Haushaltsreiniger, Lebensmittel oder Tiernahrung.

Grafik. Tiere in Tierversuchen

Tierversuche sind sinnlos

Das ganze Leid der Tiere ist völlig unnötig, denn weil die Körper von Menschen und Tieren so unterschiedlich sind, sind die Ergebnisse aus Tierversuchen nicht zuverlässig als „Sicherheit“ für uns Menschen. Es kommt immer wieder vor, dass ein Produkt in einem Tierversuch als sicher eingestuft wurde, es aber für Menschen nicht verträglich ist. Dabei gibt es inzwischen viele Testmethoden, bei denen keine Tiere verwendet werden und die viel genauer voraussagen können, wie Menschen das Produkt vertragen.

Wieso sind Tierversuche überhaupt erlaubt?

Erwachsene erschaffen manchmal eigenartige Gesetze – so zum Beispiel auch bei Tierversuchen. Seit 2013 sind Tierversuche für Kosmetikprodukte bei uns in Deutschland und in der Europäischen Union verboten [1] – das ist ja eigentlich gut! Trotzdem gibt es ein kompliziertes „Aber“, denn obwohl es dieses Gesetz gibt, gibt es noch ein weiteres, das bestimmt, dass manche Inhaltsstoffe trotzdem an Tieren getestet werden müssen.

Außerdem muss ein Hersteller Tierversuche durchführen, wenn er seine Produkte auch in China verkaufen möchte. Dort schreibt die Regierung Tierversuche für die meisten Kosmetikprodukte vor.

Grafik. Tierversuche. Nein Danke.

Was du für die Tiere tun kannst

Zum Glück gibt es viele Firmen, die keine Tierversuche durchführen. Auf der Tierversuchsfrei-Liste von PETA findest du Hersteller von Duschgel, Putzmittel und vielen weiteren Produkten, für die kein Tier im Labor leiden musste. Zeig deinen Eltern doch mal diese Liste und überlegt gemeinsam, ob ihr bereits Kosmetik und Haushaltsmittel von diesen Marken kauft oder in Zukunft kaufen möchtet.

Außerdem kannst du in der Schule ein Referat über Tierversuche halten und so deine Klasse darüber informieren, wieso die Experimente Tieren schaden und Menschen auch nicht helfen. Deine Mitschüler werden erstaunt sein, welch innovative tierversuchsfreie Forschungsmethoden es bereits gibt!

 

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