Referate

Referat zum Thema Zirkus aufbauen: 4 Beispielinhalte

1.   Welche Tiere leben im Zirkus?

In deutschen Zirkussen leben heute noch mehrere hundert Wildtiere wie Elefanten, Tiger, Löwen, Zebras, Giraffen und Flusspferde, aber auch Pferde, Ponys und Hunde. Über 20 Länder in Europa haben Gesetze, die bestimmte Tierarten im Zirkus nicht mehr erlauben, zum Beispiel Belgien, Österreich oder Norwegen. Manche Länder, wie Griechenland, erlauben gar keine Tiere im Zirkus mehr. Deutschland gehört zu den wenigen Ländern, die Wildtiere im Zirkus noch ohne Einschränkungen erlauben. Bald könnte sich das aber ändern. Außerdem vermieten viele Städte in Deutschland schon jetzt keine Flächen mehr an Zirkusse mit Wildtieren. Denn Zirkusse dürfen nicht einfach so ihr Zelt in einer Stadt aufschlagen, sie müssen vorher einen Antrag stellen. Das lehnen immer mehr Städte ab, weil sie die Tiere beschützen möchten. Das hat auch damit zu tun, dass es immer wieder zu Ausbrüchen von Tieren aus Zirkussen kommt und dabei schlimme Unfälle passieren.

2.   Wie sieht der Alltag für Tiere im Zirkus aus?

Die Tiere werden ständig umhergekarrt

Zirkusse sind dafür bekannt, häufig den Ort zu wechseln. Wenn ein Zirkus in einer Stadt ist, bleibt er meist nicht lange, sondern zieht schon bald in die nächste Stadt weiter. Für die Tiere ist das sehr anstrengend und stressig, oft lange Strecken im engen Transporter verbringen zu müssen. Sie können sich auf der Fahrt kaum bewegen und dürfen an jedem neuen Ort erst hinaus, wenn dort Tierzelte und Zäune wieder aufgestellt sind. Im Sommer ist es sehr warm und im Winter sehr kalt. Die meisten Zirkusse haben kein festes Zuhause. Oft stehen sie auf Beton und haben sehr wenig Platz. Pferde werden die meiste Zeit in kleinen Boxen gehalten. Elefanten werden nachts sogar meistens mit Ketten an den Beinen angebunden und können sich kaum bewegen. Sich richtig auszutoben, ist nicht möglich.

Tiger im Käfig

Die Tiere werden zu Auftritten gezwungen

Die Kunststücke bei der Zirkusvorstellung machen sie nicht freiwillig. Grelle Lichter, laute Musik und viele Zuschauer machen den Tieren in der Manege Angst – besonders für scheue Tiere wie Zebras ist das schlimm. Sie gehören zu den Fluchttieren, die eine angeborene große Angst vor Bewegungen und Geräuschen haben und bei Gefahr schnell weglaufen. In freier Wildbahn schützt sie diese Angst durch ihre schnelle Flucht vor Feinden.

Dompteure tun den Tieren weh

Zur Dressur werden Gegenstände eingesetzt, die den Tieren weh tun. Bei Pferden und Raubkatzen ist das zum Beispiel die Peitsche. Bei Elefanten werden Elefantenhaken eingesetzt, das ist ein Stock mit einem spitzen Metallhaken. Sie werden in die empfindliche Haut der Elefanten gerammt, damit sie tun, was von ihnen verlangt wird. Sogar Elektroschocker kommen manchmal zum Einsatz. Die Tiere gehorchen nur, weil sie keine Kraft mehr haben, sich zu wehren, und aufgegeben haben. Tiger und Löwen werden von den Dompteuren oft noch als Babys von ihrer Mutter getrennt. Die Tierkinder werden stattdessen von Hand mit der Flasche aufgezogen, damit sie an den Menschen gewöhnt sind. Behauptet wird dann oft, dass die Babys angeblich verstoßen wurden oder die Mütter zu wenig Milch hätten, um die Jungen zu versorgen.

3.   Was brauchen die Tiere?

Viele Tiere, die ihr Leben im Zirkus verbringen, haben in freier Wildbahn riesige Reviere. Löwen beispielsweise streifen durch Gebiete, die hunderte oder sogar tausende Quadratkilometer groß sind. Das Revier kann sogar eine Fläche umfassen, die fast doppelt so groß ist, wie das Land Luxemburg. Tiere verstehen sich, genau wie wir, nicht unbedingt mit jedem ihrer Artgenossen. Im Zirkus werden soziale Tiere wie Elefanten oft in sehr kleinen Gruppen gehalten, Einzelgänger wie Tiger jedoch entgegen ihrer natürlichen Lebensweise in Gruppen.

Elefant in Ketten

In freier Wildbahn können sie ihren Partner frei wählen, sie können jagen und auf Nahrungssuche gehen und als Einzelgänger oder in ihren Herden durch die freie Natur streifen. Leider ist all das in einem Zirkus nicht gegeben, deshalb werden die Tiere dort oft körperlich und seelisch krank. Erkennen kann man das beispielsweise an Elefanten, die ihren Kopf ständig auf dieselbe Art hin- und herschwenken, oder an Tigern, die immer die gleiche Strecke gehen. Diese beiden Verhaltensweisen nennt man auch stereotypes Verhalten. Elefanten leiden im Zirkus oft an Fuß- oder Gelenkserkrankungen, weil sie dort kaum Bewegung haben, und sterben meistens auch sehr jung.

4.   Was kann man stattdessen unternehmen?

Es gibt tolle Zirkusse, die ganz ohne Tiere fantastische Shows aufführen. Dazu gehört zum Beispiel der Circus Roncalli. Schon 2018 hat dieser Zirkus aus Liebe zu den Tieren die Tierdressur beendet. Stattdessen kann man bei ihm Artisten sehen, die unglaubliche Kunststücke aufführen. Doch auch, wenn man gerne in der Nähe von Tieren ist, gibt es tolle Möglichkeiten. Zum Beispiel kann man einen Lebenshof mit geretteten Tieren besuchen und mehr über ihre Geschichten erfahren oder ganz aufmerksam in einem Wald spazieren gehen, um unsere heimischen Wildtiere zu erleben. Exotische Tiere kann man in Dokumentationen in freier Natur beobachten und spannendes Wissen erlernen.

5.   Beziehe deine Mitschüler in dein Referat ein

Frage nach, ob deine Klassenkameraden alles verstanden haben. Fänden sie es sinnvoll, wenn auch Deutschland Tiere im Zirkus verbieten würde? Was spricht dafür, was dagegen? Findet ihr, dass Tradition eine sinnvolle Begründung für ein solches Handeln gegenüber Tieren ist?

 

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