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Biofleisch: Wie geht es den Tieren beim Bauern in der Nähe?

Ferkel liegt im Stroh

Vielleicht hast du diesen Satz schon mal gehört: „Ich esse nur Biofleisch, denn das kommt von glücklichen Tieren.“ Doch was bedeutet das: „Fleisch von glücklichen Tieren“? Und was heißt eigentlich „Bio“? Hier erfährst du, ob es den Tieren „beim Bauern in der Nähe“ wirklich besser geht – oder ob Bio vielleicht gar keinen wirklichen Unterschied für Schweine, Kühe und Hühner macht.

Woher kommt Fleisch?

Die meisten Schweine, Hühner, Puten und Rinder, die für Fleisch gezüchtet und gehalten werden, verbringen ihr Dasein oft in dunklen und schmutzigen Ställen. In vielen Fällen haben sie keinen Platz, um sich frei zu bewegen, zu spielen oder überhaupt das Sonnenlicht zu sehen. Die Enge und die nicht artgerechte Nahrung können die Tiere sowohl körperlich als auch seelisch krank machen. Sehr viele Tiere müssen Medikamente bekommen, um diese Bedingungen zu überleben.

Doch nicht alle Tiere verkraften diese Bedingungen: Viele sterben schon im Stall oder werden wie Müll weggeworfen, weil sie zum Beispiel zu klein, zu schwach oder krank sind. Dann sind die Lebewesen in der Industrie nicht mehr „rentabel“, d. h. die Landwirt:innen können kein Geld mehr mit den Tieren verdienen.

Doch auch wenn sie am Leben bleiben, werden sie nach kurzer Zeit und einer kräftezehrenden Fahrt im Schlachthof getötet. Oft sind die Tiere dabei nicht richtig betäubt und erleben ihren eigenen Tod bei Bewusstsein.

Huhn

Was ist Biofleisch?

Oft hört man, dass es den Tieren, die für die Produktion von Biofleisch gehalten werden, angeblich besser geht als ihren Artgenossen, die in der „normalen“ Tierhaltung leben müssen. Doch stimmt das auch? Der Unterschied zwischen Fleisch von Tieren aus „normaler“ Tierhaltung und Fleisch von Tieren aus Biohaltung ist sehr klein: Die Tiere auf Biohöfen haben etwas mehr Platz zur Verfügung und dürfen auch ein wenig ins Freie – aber artgerecht ist das noch lange nicht, denn auch sie haben längst nicht genug Platz und nicht genug Freiheiten, um all ihre Bedürfnisse auszuleben.

Hier ein paar schnelle Fakten über die Biohaltung:

  • Auch in Biohaltung können unglaublich viele Tiere (bis zu 3.000 Hühner z. B.) auf sehr engem Raum in einem Abteil gehalten werden.
  • In solchen Ställen gibt es meistens sogar mehrere Abteile – das sind am Ende unglaublich viele Tiere, die durch die falsche Haltung, den Lärm und den Schmutz oft auch andere Artgenossen angreifen.
  • Auch einzelne Tiere haben nur wenig Platz und können nicht so leben, wie sie es wollen und brauchen, um gesund und glücklich zu sein.
  • Auch Tiere aus Biohaltung werden teilweise mit Gewalt auf Transporter gedrängt und ins Schlachthaus gebracht.

Was sind Bio-Label?

In vielen Supermärkten gibt es tierische Produkte zu kaufen, die ein sogenanntes Tierwohl- oder auch Bio-Label tragen – also Siegel, die bestätigen sollen, dass es den Tieren gut ging, bevor sie getötet wurden. Den Tieren geht es aber nicht wirklich gut oder nur so wenig besser, dass es kaum einen Unterschied macht. Sie können ihre Bedürfnisse auch in der Biohaltung nicht ausleben und werden oft krank. Bio-Label sind also eher dazu da, um Verbraucher:innen das schlechte Gewissen zu nehmen. Die Tiere werden am Ende trotzdem für das Fleisch getötet.

Familie kauft Lebensmittel ein

Am Ende ihres Lebens gibt es keinen Unterschied

Es ist vollkommen egal, ob die Tiere in Biohaltung ein kurzes Leben verbringen und zu Schlachthöfen gebracht werden, die ein sogenanntes Biozertifikat besitzen: Für Fleisch muss immer ein Lebewesen sterben – ganz gleich, wie gut oder schlecht es ihm davor ging. Der letzte Weg dieser Tiere wird immer zusammengepfercht auf einem Lkw zum Schlachthof sein, wo sie ihre Artgenossen oft sterben sehen, bevor sie selbst getötet werden.

Frag dich mal: Würdest du deinen Hund essen? Wenn die Antwort nein ist, warum dann ein Schwein, das genauso liebenswert ist und genauso ein Recht auf sein Leben verdient?

Was kannst du tun, um Tieren zu helfen?

Leider gibt es kein Fleisch von glücklichen Tieren – denn kein Lebewesen möchte sterben. Mit Bio-Siegeln z. B. auf Fleisch wollen sich viele Menschen damit trösten und denken, dass Fleisch essen für die Tiere dann weniger schlimm ist. Doch für Fleisch sterben immer Tiere.

Inzwischen gibt es viele pflanzliche Lebensmittel, z. B. aus Erbsenproteinen. Außerdem sind Gemüse, Hülsenfrüchte und viele andere Pflanzen sehr gesund. Sprich mit deinen Eltern darüber, ob ihr nicht gemeinsam leckere vegane Gerichte ausprobieren möchtet.