Go Veggie - Für die Tiere

Warum immer mehr Bienen sterben und wie du ihnen hilfst

Biene an einer Bluete

Leider gibt es auf der Welt immer weniger wild lebende Bienen. Das hat sogar einen Namen: Bienensterben. Dass die summenden Tiere weniger werden, ist gar nicht gut, denn unser Planet braucht sie dringend. Sterben die Bienen, verschwinden auch andere Tier- und Pflanzenarten. Bienen und andere bestäubende Insekten sind also wirklich wichtig, und wir müssen unser Bestes geben, um sie zu schützen.

Hier erfährst du, welche Bienenarten betroffen sind, warum so viele Bienen sterben, was die Folgen sind, und wie du den Bienen helfen kannst.

Was ist der Unterschied zwischen Honigbienen und Wildbienen?

Der Begriff „Bienensterben“ bezieht sich hauptsächlich auf Wildbienen. Es gibt verschiedene Arten von Bienen: Einmal diejenigen, die Menschen wie Imker:innen nutzen und züchten, um ihnen den Honig wegzunehmen und ihn zu verkaufen. Diese Bienenart wird Honigbiene genannt. Aber egal, welche Bienenart: Bienen produzieren ihren Honig für sich selbst und zur Ernährung ihrer Kinder, nicht für uns Menschen.

Das Bienensterben bezieht sich auf wild lebende Bienen, die der Mensch nicht züchtet. Trotzdem sind vor allem Wildbienen von uns Menschen und der fortschreitenden Technik betroffen. In Deutschland gibt es rund 580 Wildbienenarten – mehr als die Hälfte davon sind aus verschiedenen Gründen vom Aussterben bedroht. [1]

Wildbiene

Warum sterben immer mehr Bienen?

Es gibt viele Gründe, warum vor allem sehr viele Wildbienen sterben. [2] Der Hauptgrund ist dabei der Mensch, der die Lebensräume so verändert, dass die Bienen darin nicht mehr überleben können und nach und nach sterben.

  • Häufiges Mähen der Wiesen und sorgfältig aufgeräumte Gärten sorgt dafür, dass viele Wildblumen verschwinden. Gerade die sind für die wild lebenden Bienen aber so wichtig als Nahrung.
  • Viele Bienen sterben durch Insektengifte, die in der Landwirtschaft, aber auch in privaten Gärten benutzt werden, um Insekten von den Pflanzen fernzuhalten. Sie nehmen das Gift unter anderem über das Wasser oder die Pflanzen auf.
  • Wenn auf einem Feld über mehrere Jahre nur eine einzige Pflanzenart wie z. B. Mais angebaut wird, nennt sich das Monokultur. Für Bienen kann das tödlich sein, denn sie finden durch die fehlende Blumenvielfalt und den Gifteinsatz nicht genug zu essen.
  • Wilde Wiesen und Lebensräume werden zerstört, um Äcker anzulegen und Städte für den Menschen zu bauen.
  • Auch Autobahnen „zerstückeln“ die Lebensräume von Tieren. Artenvielfalt funktioniert aber nur als ein großes Netz. Unterteilt in viele kleine, abgeschnittene Bereiche verkümmert der Genpool, und viele Tierarten wie die Wildbienen werden von Generation zu Generation weniger widerstandsfähig.
  • Durch den Klimawandel blühen viele Blütenpflanzen wie beispielsweise der Löwenzahn früher als noch vor einigen Jahren. Auch weniger Regen und mehr Trockenheit führen dazu, dass viele Pflanzen nicht mehr richtig wachsen. So steht den Wildbienen weniger Nahrung zur Verfügung.

Was bedeutet es für die Natur, wenn Wildbienen sterben?

Wildbienen bestäuben Pflanzen schneller und besser als Honigbienen. Damit helfen sie, dass Tiere wie Käfer, Fliegen, Rehe, Kaninchen und viele andere etwas zu essen haben. Von diesen Tieren wiederum ernähren sich Wölfe, Füchse und andere Fleischesser. Wenn es keine Wildbienen und andere bestäubende Insekten mehr gibt, können keine Blütenpflanzen mehr wachsen, und das gesamte Ökosystem stirbt nach und nach – denn alles ist miteinander verwoben.

Wildbienen bestäuben aber nicht nur wilde Pflanzen, sondern auch das Obst und Gemüse, das wir Menschen zum Leben brauchen. Ungefähr 4.000 Gemüsesorten werden allein in Europa von Bienen bestäubt. [3] Gäbe es keine Wildbienen mehr, hätten wir keine Zucchinis, Paprikas und unzählige andere Obst und Gemüsesorten zum Essen mehr – oder der Mensch müsste vieles aufwendig von Hand bestäuben.

Wildbiene

5 Tipps, wie du Bienen helfen kannst

1. Blumen pflanzen

Gemeinsam mit deiner Familie kannst du in eurem Garten ein paar schöne Blumen pflanzen, damit die Bienen eine größere Auswahl haben. Wenn ihr keinen Garten habt, pflanzt doch etwas auf dem Dach oder Balkon. Wichtig dabei ist, dass dies heimische Pflanzen sind, mit denen Wildbienen und andere bestäubende Insekten auch wirklich etwas anfangen können. Und dass diese Pflanzen nicht von klein auf mit Pestiziden behandelt wurden, wie das oftmals bei günstigen Pflanzen aus dem Baumarkt geschieht.

Hier einige Blumen, die Bienen ganz besonders toll finden:

  • Duftnesseln
  • Monarda
  • Borretsch
  • Calendula
  • Katzenminze
  • Krokusse
  • Sonnenwenden
  • Lavendel
  • Fetthennen

2. Mit Zuckerwasser geschwächten Bienen helfen

Wenn du eine Biene findest, die am Boden liegt und nicht mehr fliegen kann, kannst du ihr mit Zuckerwasser das Leben retten. Das geht ganz einfach:

  • Vermische ein wenig Zucker mit etwas Wasser.
  • Gib nun einen Löffel der Zuckermischung auf einen Teller. Dann lehnst du eine kleine Rampe aus Papier gegen den Teller oder legst kleine Steinchen in den Teller. So kommt die Biene leichter an das Zuckerwasser. Jetzt ist Abwarten angesagt.

Schon ein paar Minuten nach ihrem Erfrischungsgetränk sollte die Biene wieder abflugbereit sein. Gerade im Frühling, wenn die Blumen erst langsam zu blühen beginnen, freuen sich die Flugtiere über eine solche „Bienentränke“.

Biene trinkt Wasser

3. Den Bienen ihren Honig lassen

Bienen arbeiten hart für ihren Honig. Sie produzieren ihn, um ihn selbst zu essen und damit vor allem die kalten Wintermonate zu überleben. Als Menschen haben wir die Möglichkeit, unsere Nahrung und unsere Getränke auch mit anderen Produkten süßen zu können. Es gibt viele tolle Alternativen zu Honig, wie beispielsweise Ahornsirup, Agavensirup oder Honig aus Löwenzahn und anderen Blumen.

4. Bienen wieder nach draußen befördern

Menschen leben in Häusern, Bienen draußen – und das wollen wir auch so beibehalten. Aber manchmal verirrt sich eine Biene ins Haus. Du kannst sie dann ganz einfach und sicher nach draußen bringen: Setze ein Glas über die Biene und schiebe ganz vorsichtig ein Blatt Papier darunter. Trage die Biene so nach draußen und lass sie dort frei.

5. Ein Insektenhotel bauen

Zusammen mit deinen Eltern kannst du ganz einfach ein gutes Insektenhotel bauen. Damit hilfst du den Wildbienen vor allem im Frühling, denn du schenkst ihnen einen sicheren Ort, an dem sie nisten und ihre Kinder großziehen können.

Insektenhotels kann man auch kaufen, aber Achtung: Manchmal sind Materialien wie Tannenzapfen oder Holzwolle verarbeitet, die für Bienen und andere Insekten sogar gefährlich werden können, weil sie beispielsweise scharfe Kanten haben. Im Internet gibt es viele Informationen dazu, wie ein richtig tolles Insektenhotel aussehen sollte.

Insektenhotel