Vor allem im Frühsommer sieht und hört man viele Tiere in Wäldern und Gärten. Oft kümmern sich ihre Eltern gut um sie. Doch manchmal scheint es, als ob die Tiere Hilfe brauchen – unabhängig von der Jahreszeit. Aber wie erkennst du, ob ein Wildtier wirklich deine Hilfe benötigt?
Was sind Wildtiere?
Wildtiere sind Tiere, die in der Natur zu Hause sind und anders als tierische Mitbewohner wie Hunde oder Katzen keine menschliche Fürsorge benötigen. Wildtiere suchen ihre eigene Nahrung und bauen sich ihre eigenen Unterschlüpfe. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Alle Wildtiere haben ihren Platz und erfüllen wichtige Aufgaben in ihrem jeweiligen Lebensraum.
Ein Ökosystem kannst du dir wie ein großes Team aus Pflanzen, Tieren und anderen Lebewesen vorstellen, die zusammen in einem bestimmten Gebiet leben und voneinander abhängig sind. Alles im Ökosystem ist miteinander verbunden und arbeitet zusammen, um die Natur im Gleichgewicht zu halten.
Vor allem aber existieren Wildtiere für sich selbst und nicht, um für Menschen einen Zweck zu erfüllen.
Wo leben Wildtiere?
Beispiele für Wildtiere sind Rehe, Füchse, Eichhörnchen und Vögel – und natürlich viele weitere Arten. Man findet sie in Wäldern, auf Wiesen, in Parks und manchmal sogar in der Stadt. Es ist wichtig, sie in Ruhe zu lassen und nur respektvoll aus der Ferne zu beobachten.
Wenn kleine Feldhasen oder Rehkitze Gefahr wittern, drücken sie sich beispielsweise auf den Boden und bleiben ganz ruhig liegen, da sie noch nicht so schnell weglaufen können. Wenn im Frühjahr die Landwirt:innen ihre Wiesen mit großen Maschinen mähen, werden viele der Tierkinder, die sich in dem hohen Gras verstecken, von den scharfen Messern verletzt und oftmals sogar getötet.
Du siehst, es gibt viele Gefahren für Wildtiere, daher brauchen sie unsere Rücksichtnahme und Hilfe.
Wann brauchen Wildtiere deine Hilfe?
Du spazierst durch den Wald und findest einen kleinen Vogel, der ganz alleine auf dem Boden sitzt. Braucht er deine Hilfe? Das Wichtigste ist: Die Tiere, egal ob groß oder klein, sind oft nicht so verloren, wie es auf den ersten Blick aussieht.
- Verletzungen bei Wildtieren erkennt man oft daran, dass das Tier humpelt oder nicht richtig laufen kann.
- Auch wenn du Blut auf dem Fell oder den Federn siehst, könnte das ein Hinweis auf eine Wunde sein.
- Manchmal ist das Tier sehr ruhig und bewegt sich kaum, es atmet schwer, zittert oder hat zerzaustes Fell oder Gefieder. Wenn du so etwas beobachtest, braucht das Wildtier wahrscheinlich Hilfe.
- Wenn sich ein Tierkind auffällig verhält, beispielsweise ziellos in einer gefährlichen Umgebung wie einer Straße umherläuft und dabei laute Rufe ausstößt oder aber deutlich geschwächt ist, benötigt es Hilfe. Dabei solltest du niemals einen Hasen oder ein Reh anfassen.
Um zu erkennen, ob ein Tierkind wirklich verlassen ist, kannst du es eine Weile aus der Ferne beobachten. Oft sind die Eltern nur auf Nahrungssuche und kommen zurück, wenn die Menschen weg sind. Ein Tierkind, das ruhig an einem Ort bleibt, ist wahrscheinlich nicht verlassen. Wenn das Tier jedoch lange Zeit allein bleibt, ständig ruft, umherläuft oder sehr schwach wirkt, könnte es wirklich Hilfe benötigen.
Wie kann man Wildtieren helfen?
Wenn du ein verletztes oder in Gefahr geratenes Tier findest, rufe zuerst einen Erwachsenen zur Hilfe. Bitte die Person, bei einer Wildtierauffangstation, dem örtlichen Tierheim, in einer tiermedizinischen Praxis oder bei einer Feuerwehrstation anzurufen.
Befindet sich das Tier akut in einer gefährlichen Situation und braucht dringend Hilfe, nimm es vorsichtig auf und lege es an einen sicheren Ort in der Nähe. Aber denke immer daran: Jeder menschliche Kontakt bedeutet großen Stress für Wildtiere. Zuallererst musst du dabei an deine eigene Sicherheit denken, da verletzte Wildtiere panisch reagieren und eventuell beißen können.
Wenn du auf Hilfe wartest, tue dies mit genügend Abstand zu dem in Not geratenen Tier. Wenn die Tierrettung da ist, sage ihnen, ob du Tiere in der Umgebung gesehen hast, die vielleicht zu dem verletzten Tier gehören.
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