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Winterschlaf und Winterruhe: So überleben Tiere den Winter

Eichhörnchen sitzt auf einem Baum und nagt an einer Haselnuss.

Winterschlaf, Winterruhe, Winterstarre: Während wir uns vor der Heizung in warme Decken kuscheln und heißen Tee schlürfen, müssen die Tiere die Kälte draußen in der freien Natur überleben. Dafür haben sich Wildtiere ganz unterschiedliche Strategien überlegt. Kennst du sie alle?

Was versteht man unter Winterschlaf?

Du kennst das Bild: Igel futtern sich im Herbst ein Bäuchlein aus Fettreserven an, um sich dann an einem geschützten Ort einzukringeln und den kalten Winter samt Nahrungsknappheit zu verpennen – das nennt sich Winterschlaf. Auch Fledermäuse, Hamster und Murmeltiere gehören zu den Tieren, die Winterschlaf halten. Das kann unterschiedlich lang dauern, meistens handelt es sich um drei bis vier Monate. Außer Siebenschläfer: Die flauschigen Nagetiere überwintern sogar bis zu sieben Monate lang in Verstecken wie Laubhaufen, Höhlen oder auf Dachböden.

Forschende sind sich übrigens noch nicht ganz sicher, was den Winterschlaf auslöst. Woher wissen zum Beispiel Murmeltiere, ab wann sie ihre Körpertemperatur soweit runterfahren, bis ihr Körper praktisch im Sparmodus funktioniert? Ein Grund könnten die Hormone sein, die an ihre innere Uhr gekoppelt sind und sich an der Tageslänge orientieren. [1]

Spannend zu wissen: Tiere unterbrechen ihren Winterschlaf hier und da, um Nahrung zu suchen oder um sich zu erleichtern.

Ein Igel in einem Garten und neben ihm Apfelstücke.

Was passiert bei der Winterruhe?

Was? Winterruhe und Winterschlaf sind nicht dasselbe? Nicht ganz. Der Unterschied ist, dass Tiere, die Winterruhe halten, ihre Körpertemperatur normal hochhalten und nur ihren Herzschlag und ihre Atmung leicht senken. So können Dachse, Bären, Eichhörnchen und Biber während der kalten Monate trotzdem auf Nahrungssuche gehen.

Winterruhe bedeutet, dass sich diese Tiere ebenfalls längeren Schlaf- und Ruhezeiten aussetzen, aber ihre Körperfunktionen schneller wieder hochfahren können als zum Beispiel Igel im Winterschlaf. Wenn du also bei einem Winterspaziergang im Wald einem Eichhörnchen oder anderen Tieren begegnest, die Winterruhe halten, dann sei bitte rücksichtsvoll und mach einen großen Bogen.

Winterstarre: Bewegungsunfähig, aber noch am Leben

Das ist die wohl spannendste Überlebensstrategie im Winter: Bei der Winter- oder auch Kältestarre passen vor allem Amphibien wie Frösche, aber auch Insekten, Eidechsen, Fische und Schildkröten ihre Körpertemperatur an ihre Umgebung an. Sogar Minusgrade überleben die Tiere dank der Kältestarre problemlos.

So überstehen andere Tiere den Winter

Auch Wildtiere, die keinen Winterschlaf halten, können der Kälte trotzen: Hirsche und Rehe lassen sich eine sogenannte Winterdecke, also ein dichtes, wärmendes Winterfell, wachsen, das sie vor der Witterung schützt.

Füchse haben ebenfalls keine Probleme, im Winter nach Nahrung zu suchen: Ihr Gehör ist so gut, dass sie Mäuse und andere Beute auch unter einer dicken Schneedecke erkennen und mit einem gezielten Kopfsprung in den Schnee fangen können. Auerhühner halten ganze minus 50 Grad aus! Um im kargen Winter satt zu werden, essen sie Kiefernnadeln statt Heidelbeeren.

Der Eichelhäher ist besonders gewitzt: Er versteckt tausende Samen an ganz unterschiedlichen Verstecken. An zwei von drei erinnert er sich problemlos wieder! Und Maulwürfe? Die legen sich einfach einen kompletten Kilovorrat an Regenwürmern in besonders tiefen Bodengängen an. [2]

So hilfst du den Tieren im Winter

Für uns Menschen gilt in den Herbst- und Wintermonaten daher noch mehr als sonst: auf keinen Fall stören und die überwinternden Tiere bei Waldspaziergängen in Ruhe lassen. Du kannst aber schauen, welche Tiere Spuren im Schnee hinterlassen haben. Vielleicht hat deine Familie sogar einen Garten? Besonders in naturnahen Gärten finden Igel, Spitzmaus, Käfer und Co. einen geeigneten Platz zum Überwintern. Mit wilden Ecken, Laubhaufen und niedrigen Büschen kann man Möglichkeiten für die Tiere zum Überwintern schaffen.