Fragen und Antworten

Der Regenwurm: Warum Regenwürmer so wichtig für uns sind

Regenwurm in der Erde

Man schätzt, dass in jedem Quadratmeter Boden etwa hundert Regenwürmer leben, doch genau hat es noch niemand nachgezählt. Es gibt so einiges, was die Menschen noch nicht über Regenwürmer wissen – unter anderem, wie viele es wirklich gibt.

Oft wird der Anblick eines Regenwurms mit einem „iih“ kommentiert, dabei wäre ein bewunderndes „ooh“ viel passender. Denn einen besseren Gartenhelfer als den Regenwurm kann man sich eigentlich nicht wünschen!

Was ist das Besondere an einem Regenwurm?

Gemessen an seiner Körpergröße ist der Regenwurm eines der stärksten Tiere der Erde! Bei seiner Hauptbeschäftigung, dem Graben, stemmt er das 50- bis 60-fache seines eigenen Körpergewichts.

Wie lange lebt ein Regenwurm?

Regenwürmer werden meistens zwei Jahre alt, können aber auch deutlich älter werden.

Viele Menschen glauben leider immer noch, dass sich aus einem in der Mitte getrennten Regenwurm zwei neue entwickeln würden. Aber wenn das stimmen würde, müsste ein Teil des Wurms dann mit seinem Hinterteil essen. Das ist also Unsinn! Nur das Ende mit den lebenswichtigen Organen lebt weiter und kann nachwachsen. Aber auch das funktioniert nur selten, denn ein verletzter Regenwurm wird meist Opfer von Bakterien und Pilzen.

Was braucht ein Regenwurm, um zu leben?

Sonne und Trockenheit sind die größten Feinde des Regenwurms. Das hat mit seiner Atmung zu tun. Er braucht immer einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt, denn die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von Kohlenstoffdioxid erfolgen beim Regenwurm durch die dünne, immer etwas feuchte und schleimige Haut. Er ist nämlich ein Hautatmer.

Sonneneinstrahlung trocknet seine Haut aus, und er kann nicht mehr atmen. Daher meiden Regenwürmer den Tag und die Sonne – in feuchten Böden fühlen sie sich am wohlsten. Bei Regen kommen die Tiere an die Oberfläche.

Regenwurm in der Erde
In Deutschland leben 46 verschiedene Arten von Regenwürmern.

Was isst ein Regenwurm?

Regenwürmer graben und essen eigentlich ununterbrochen – jeden Tag fast die Hälfte ihres Eigengewichts! Bis zu 20 Blätter zieht ein Regenwurm jede Nacht in seine Gänge in der Erde hinab und klebt sie mit seinem Schleim fest. Weil die Tiere keine Zähne haben, warten sie, bis Pilze und Bakterien die Pflanzenteile mundgerecht für sie vorbereitet haben. Sobald die Pflanzenteile verrottet sind, können die Würmer den Brei mühelos aufnehmen und verdauen. Dabei nehmen sie auch immer größere Mengen Erde mit auf. In ihrem Darm wird alles mit Pilzen und Bakterien vermischt. Regenwurmhäufchen sind daher der beste Dünger für jeden Garten!

Warum ist der Regenwurm so wichtig?

Regenwürmer erledigen Umgrabearbeiten bis zu drei Meter tief in der Erde. Sie kompostieren altes Laub und düngen mit ihrem Kot den Garten. Sie belüften den Boden und schichten wichtige Nährstoffe aus der Erde von unten nach oben um. Dank ihrer vielen Regenwurm-Gänge kann sich keine Nässe stauen, sondern die Erde saugt den Regen auf. Alles wächst und gedeiht leichter, wo Regenwürmer am Werk sind.

Der Körperbau des Regenwurms ist an all diese verantwortungsvollen Aufgaben perfekt angepasst. Stell ihn dir wie einen etwa 12 bis 30 cm langen elastischen Schlauch vor, der mit Wasser gefüllt ist und dabei von vielen Muskeln gestützt wird. Durch abwechselndes Strecken und Zusammenziehen seiner Körperabschnitte bewegt sich der Wurm vorwärts. Die kurzen Borstenpaare an jedem Segment verhindern, dass er dabei wieder zurück rutscht. Die Borsten sind bei allen Grabearbeiten äußerst praktisch, denn der Regenwurm kann sie sogar wie Spikes in den Boden stemmen.

Wie du Regenwürmern helfen kannst

Falls du nach dem nächsten Regen einen Wurm siehst, der gerade hilflos austrocknet, dann nimm ihn einfach und bringe ihn wieder an einen Ort, wo er zurück in die schützende Erde kann.

Bitte sprich auch mit deinen Eltern darüber, dass ihr in eurem Garten keine giftigen Dünger oder Pflanzenschutzmittel, auch Pestizide genannt, verwendet. Schon eine einmalige Anwendung kann Regenwürmer töten.

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