Tierische Freunde!

Waschbären: 7 spannende Fakten über die Kleinbären

Ein Waschbaer liegt auf einem Baumstamm.

Waschbären: Wir alle kennen sie. Sie sehen putzig aus, sind lustig und manchmal etwas frech. Aber woher kommen Waschbären eigentlich, was essen sie am liebsten, und wo wohnen sie? Das alles und noch mehr kannst du hier über die verspielten Tiere erfahren.

1. Der Waschbär ist ein waschechter Kleinbär

Der Waschbär gehört zur Familie der Kleinbären. Er hat ein dichtes, wasserabweisendes Fell, das meist dunkelgrau ist, aber es gibt auch bräunliche, beige oder schwarze Fellfarben. Der Körper der Tiere ist 40 bis 70 Zentimeter lang und bis zu 35 Zentimeter hoch. Ein erwachsener Waschbär wiegt in der Regel 5 bis 10 Kilogramm. [1]

Woher kommt der Name Waschbär?

In vielen Sprachen wurde der Waschbär nach seinem Verhalten benannt: Denn sie „waschen“ ihre Nahrung im Wasser.

Sie haben die Angewohnheit, ihre Nahrung in Gewässern oder Pfützen zu spülen, bevor sie sie essen. Die Menschen interpretierten das als „Waschen“, sodass sie das Tier danach benannten.

Ein Waschbaer waescht seine Haende in einem Fluss.

Warum reiben sich Waschbären die Hände?

Waschbären reiben sich nicht wirklich die Hände, obwohl es so aussieht. Dieses Verhalten, das oft als „Händereiben“ bezeichnet wird, nutzen sie zum Erkunden von Objekten und ihrer Umgebung.

Waschbären haben nämlich hoch entwickelte Tastsinnesorgane in ihren Vorderpfoten. Das „Händereiben“ hilft ihnen, die Oberflächen und die Konsistenz von Gegenständen zu erkunden – und somit bei der Suche nach Nahrung.

2. Waschbären tragen „Masken“

Auffällig bei Waschbären ist die schwarze Färbung im Gesicht, die aussieht, als würden die Tiere eine Maske über den Augen tragen. Diese Fellfärbung macht die Tiere außergewöhnlich.

3. Waschbären sind ausgezeichnete Kletterer

Waschbären klettern gerne: Die Finger, Zehen und Krallen an ihren Pfoten helfen ihnen dabei. Mit einer ausgefeilten Technik können sie sogar Regenrinnen hochklettern – indem sie diese mit ihren Vorderpfoten umarmen und sich mit den hinteren Pfoten abdrücken.

Droht Gefahr, hauen Waschbären schnell ab, indem sie auf hohe Bäume klettern.

Ein Waschbaer steht auf einem Baumstamm und schaut aus einem Blaetterdach heraus.

 Wo leben Waschbären?

Waschbären leben vorzugweise in Laub- und Mischwäldern. Das hat den Vorteil, dass sie sich in den Bäumen verstecken können. Dort richten sie auch die Wurfhöhlen für ihre Jungtiere ein. Waschbären leben gerne in der Nähe von Wasser, weil sie dort den Hauptteil ihrer tierischen Nahrung finden. [1]

Wo kommen Waschbären her?

Ursprünglich kommen Waschbären aus Nordamerika. Erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind sie auch in Europa verbreitet, wo sie früher für die Pelzindustrie gezüchtet wurden. Ein paar Waschbären konnten den Pelzfarmen aber entkommen, teils wurden sie in den 1930er Jahren auch absichtlich ausgesetzt und vermehrten sich anschließend in der Natur. [1]

4. Waschbären ernähren sich abwechslungsreich

Waschbären sind sogenannte Allesfresser und sehr anpassungsfähig. Abhängig von den Jahreszeiten essen sie pflanzliche Nahrung wie Obst und Beeren, aber auch kleinere Tiere wie Insekten, Würmer, Schnecken, seltener auch andere Tierarten wie Amphibien oder Mäuse.

Ein Waschbaer steht in einer Baumhoehle und schaut heraus.

Was essen Waschbären?

Der größte Teil ihrer Nahrung besteht aus kleinen Tierchen wie Insekten, Schnecken, Käfern und Regenwürmern.

Im Herbst essen Waschbären aber vermehrt auch pflanzliche Nahrung wie Baumfrüchte, Obst und Nüsse. So nehmen sie genügend Nahrung auf, um Fettreserven für die Winterruhe anzusetzen. Fische, Muscheln, Krebse und Frösche stehen seltener auf dem Speiseplan der Waschbären. [1]

Während der Winterruhe halten sich die Waschbären mehrere Wochen lang in schützenden Höhlen auf. [2] Ihre Körpertemperatur bleibt dabei gleich und wird nicht abgesenkt. Die Tiere sind während dieser Zeit aber immer mal wieder wach und wechseln ihre Schlafposition. [3]

5. Waschbären haben ausgeprägte Sinne

  • Tastsinn: Waschbären besitzen einen sehr guten Tastsinn, denn ihre Vorderpfoten haben fünf sehr bewegliche Finger, die extrem sensibel sind. Mit den langen Tasthaaren über ihren Krallen können sie Objekte schon erkennen, bevor sie sie überhaupt berühren.
  • Hörsinn: Das Hörvermögen der Tiere ist ebenfalls ausgesprochen gut, sodass sie auch Geräusche unter der Erde wahrnehmen können, beispielsweise von Insekten oder Würmern.
  • Geruchssinn: Der Geruchssinn spielt bei Waschbären ebenfalls eine wichtige Rolle, denn sie können über verschiedene Gerüche miteinander kommunizieren. Dafür nutzen sie Körperausscheidungen als Duftmarken. [1]
Ein Waschbaer reckt seinen Ruecken und steht auf allen vier Beinen auf einem Rasen.

Wie viel Nachwuchs bekommen Waschbären?

Waschbären paaren sich im Frühjahr. Nach gut neun Wochen bringt das weibliche Tier dann zwei bis sechs Junge zur Welt. Der Nachwuchs verlässt nach frühestens fünf Wochen zum ersten Mal das Nest. [4]

7. Viele Menschen jagen Waschbären

In Deutschland töten viele Jägerinnen und Jäger Waschbären. Das machen sie angeblich zum Schutz bedrohter Tierarten. Diese sind aber hauptsächlich durch die menschengemachte Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes bedroht – und nicht durch Waschbären.

Die Jagd auf Waschbären ist grausam und unnötig: Wenn sie gejagt werden, bekommen sie mehr Nachwuchs, um Verluste auszugleichen. Die Folge sind noch mehr Waschbären und noch mehr Tötungen.

Sind Waschbären gefährlich?

Normalerweise sind Waschbären nicht gefährlich für den Menschen – und greifen sie nicht an. Dennoch sind Waschbären Wildtiere: Auch wenn sie niedlich aussehen, können sie fauchen und sich zur Wehr setzen, wenn sie sich bedroht fühlen. Deshalb ist es wichtig, sie nicht anzulocken, sie anzufassen oder ihnen Essen zu geben, auch wenn sie niedlich aussehen.

Ein Waschbaer steht auf seinen Hinterbeinen im Schnee.

So kannst du Waschbären helfen

Wusstest du, dass Waschbären in Deutschland gejagt und getötet werden? Erzähle deshalb deinen Freundinnen und Freunden von diesen tollen Tieren und erkläre ihnen, warum sie nicht gejagt werden sollten. [5] Wenn du auf einen Waschbär triffst, der Hilfe braucht, kontaktiere gemeinsam mit Erwachsenen eine Wildtierhilfe oder einen Verein zum Schutz von Waschbären.

Du kannst auch deine Schulklasse über sogenannte „invasive Arten“ wie Waschbären informieren, indem du ein Referat über das Thema hältst.

Inhalte für ein Referat zu „invasiven Arten“

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