Tierversuche?

Tiere in der Schule sezieren – was bedeutet das?

Menschen sezieren einen Frosch

Was bedeutet es, wenn in deiner Schule im Biologieunterricht tote Tiere seziert werden und was kannst du tun, wenn du dich damit nicht wohlfühlst?

Sezieren bedeutet nichts anderes als aufschneiden, zerteilen, zerkleinern. An Schulen werden zum Beispiel Fische, Regenwürmer oder auch Schweineaugen seziert. Damit sollen Schüler:innen lernen, wie die Körper der Tiere aufgebaut sind. Das ist jedoch nicht nötig, denn anhand von Bildern und Videos können wir inzwischen die Anatomie aller Tiere kennenlernen, ohne dass dafür extra Lebewesen getötet und aufgeschnitten werden müssen.

Wird an Schulen noch seziert?

Das Sezieren von Tieren wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Schulen eingeführt. Heutzutage gibt es viel fortschrittlichere Methoden für die Lehre. Man kann Versuche im Reagenzglas durchführen, Tests an menschlichen Zell- und Gewebekulturen oder am Computer machen. Diese Versuche liefern bessere Erkenntnisse als Versuche an Tieren. Der Hauptgrund dafür ist ganz einfach: Tiere reagieren oft ganz anders als Menschen. Ein Tier ist kein Miniaturmensch.

Leider werden trotzdem weiterhin an manchen Schulen noch tote Tiere seziert.

Was tun, wenn du nicht sezieren möchtest?

Du bist vermutlich nicht die einzige Person an deiner Schule, die beim Sezieren im Biologieunterricht nicht teilnehmen möchte – mit gutem Grund. Viele Schüler:innen schreiben uns bei PETAKids an, dass sie im Biologieunterricht Tiere sezieren sollen, aber dies nicht möchten. Auch Eltern schreiben uns und fragen nach, ob das Sezieren notwendig ist und welche anderen Möglichkeiten es für Schüler:innen gibt. Deshalb hier einige Tipps für dich:

1. Frage nach, ob im Unterricht seziert werden soll

Frage deine Biologie-Lehrkraft zu Beginn des Schuljahres, ob sie vorhat, im Unterricht zu sezieren. Am besten hörst du dich bei anderen Schüler:innen deiner Schule um, ob sie im Unterricht seziert haben und, wenn ja, bei welcher Lehrkraft. Falls noch andere Lehrkräfte im Unterricht sezieren, wende dich am besten an die Schuldirektion und bitte sie, diese Praxis an deiner Schule zu untersagen.

2. Sprich mit deiner Lehrkraft

Teile deiner Lehrkraft in einem Gespräch mit, dass du keine toten Tiere aufschneiden, zerschneiden und wegwerfen möchtest. Frage nach einer Alternative, bei der keine Tiere verwendet werden. Du musst keine weiteren Erklärungen abgeben oder versuchen, deine Position zu verteidigen – du darfst diese Meinung haben! Sei ruhig und höflich und frage nach einer schnellen Antwort. Mache deutlich, dass es keine Alternative für dich ist, anderen Schüler:innen beim Sezieren zuzuschauen, denn so nimmst du indirekt am Sezieren teil.

3. Biete eine Alternative an

Biete deiner Lehrkraft an, Alternativen zu recherchieren und welche herauszusuchen, die den Anforderungen des Bildungsplanes entsprechen. Mache klar, dass du gern die gleiche Zeit und das gleiche Engagement investierst, die Aufgabe mit einer tierfreundlichen Alternative zu erfüllen. Deine Lehrkraft kann sich auf den Websites von PETA Deutschland über Alternativen informieren oder kann sich gleich an uns wenden.

Mensch sitzt am Tisch und lernt

4. Bitte andere um Unterstützung

Wenn mehrere Mitschüler:innen nicht am Sezieren teilnehmen möchten, schließt euch zusammen und redet gemeinsam mit eurer Lehrkraft. Wenn dir dennoch gesagt wird, „Seziere oder es gibt eine schlechte Note“, wende dich an deine Vertrauenslehrkraft oder an die Schulleitung. Frage deine Eltern oder Erziehungsberechtigten, ob sie für dich einen Brief verfassen können. Sie können sich auch an die Elternvertretung wenden.

Wenn du bei deinem Vorhaben Unterstützung von uns haben möchtest oder du Fragen hast, kannst du gern eine Mail an [email protected] schreiben. Wir schreiben gern deine Schule an. Natürlich erwähnen wir nicht deinen Namen. Schreibe uns genaue Infos dazu, wie deine Schule heißt, wo genau sie sich befindet, in welchem Kurs oder Unterricht das Sezieren stattfinden soll und was genau mit welchen Tieren gemacht werden soll. Wir bitten deine Schule, auf Alternativen zurückzugreifen.