Referate

Dein Referat zu Thema Veganismus: So kannst du es aufbauen

Es gibt jede Menge gute Gründe für ein Referat zum Thema „veganes Leben“: 2020 lebten in Deutschland 1,13 Millionen Menschen vegan, das sind 180.000 Menschen mehr als 2019. [1]. Kochbücher mit veganen Rezepten sind mittlerweile in jeder Buchhandlung zu finden, und in deutschen Städten gibt es immer mehr vegane Restaurants und Cafés. Wir zeigen dir mögliche Inhalte, die du in dein Referat einbauen kannst. Sie sind für Schüler ab der 7. Klasse geeignet.

1. Begriffe erklären

Das Wort vegetarisch leitet sich vom lateinischen „vegetare“ (= beleben) bzw. „vegetus“ (= frisch, lebendig, belebt) ab. Vegetarier essen nur Produkte, die von lebenden Tieren stammen, beispielsweise Milch, Eier und Honig. Sie meiden Fleisch und Fisch, aber auch alle daraus hergestellten Produkte wie z. B. Gelatine oder Schmalz. Auch bei Vegetariern gibt es Unterschiede: Ovo-Lakto-Vegetarier essen keinen Fisch und kein Fleisch, aber Eier und Milch („ovo“ = Ei, „lakto“ = Milch). Lakto-Vegetarier konsumieren zwar Milch, aber kein Fleisch, keinen Fisch und keine Eier, während Ovo-Vegetarier zwar Eier, aber keine Milch oder Milchprodukte essen bzw. trinken (und natürlich weder Fleisch noch Fisch).
Menschen, die vegan leben, meiden alle tierischen Produkte. Oft betrifft das jedoch nicht nur die Ernährung, denn Veganer tragen meist auch keine Kleidung aus Leder, Wolle, Daunen oder Seide und benutzen keine Produkte, die an Tieren getestet wurden oder tierische Inhaltsstoffe enthalten.

2. Vegan aus ethischen Beweggründen

Für eine vegane Lebensweise gibt es verschiedene Beweggründe. Viele Menschen entscheiden sich zunächst aus ethisch-moralischen Gründen dafür. Sie finden es nicht in Ordnung, dass Kälber ihren Müttern weggenommen werden, damit wir Menschen die Muttermilch trinken können, oder dass überhaupt Tiere gezüchtet werden, um im Schlachthaus zu enden. Sie wünschen sich eine Welt, in der alle Tiere ein Recht auf Leben und Unversehrtheit haben.

Dazu kommt auch ein menschenrechtlicher Aspekt. Weltweit hungern 822 Millionen Menschen, obwohl es genug Nahrung für alle geben würde [2,3,4] – und das liegt auch am Konsum von Fleisch. Mit jedem Kilogramm Nahrung, das Tiere aufnehmen, setzen sie verhältnismäßig wenige Kalorien an [5]. Wenn Menschen dieses Getreide und Soja direkt essen würden, statt den Umweg über die Tiere zu gehen, hätten alle Menschen genug zu essen. Auch das ist ein entscheidender ethischer Faktor für viele Menschen, sich vegan zu ernähren.

3.  Vegan aus ökologischen Gründen

Auch unsere Umwelt spielt eine große Rolle. Durch eine vegane Ernährung können beispielsweise viele Treibhausgasemissionen eingespart werden. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist die Tierwirtschaft für 14,5 Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich [6]. Zusätzlich können durch eine pflanzliche Ernährung zahlreiche Ressourcen gespart werden, denn die vielen Tiere, die für Produkte wie Fleisch oder Milch gehalten werden, brauchen Nahrung. Sie müssen durchschnittlich 7 kg essen, um 1 kg Fleisch aufzubauen [5]. Die Futtermittel stammen häufig von Flächen, die durch Regenwaldrodungen entstanden sind. Auch dieses Vorgehen trägt zum Klimawandel bei. Um die Tiere mit Wasser zu versorgen und die Ställe zu putzen, wird außerdem viel Wasser benötigt. Hinter einem Kilogramm Rindfleisch stecken bis zu 15.500 Liter Wasser [7]. Davon könnte man theoretisch ein Jahr lang täglich duschen.

4. Vegan aus gesundheitlichen Gründen

Viele Veganer sind über gesundheitliche Aspekte auf die vegane Lebensweise aufmerksam geworden. Laut der weltweit größten Ernährungsgesellschaft Academy of Nutrition and Dietetics (AND) wirkt die Ernährungsweise vorbeugend gegen einige Krebserkrankungen, Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes Typ 2. Das hängt auch damit zusammen, dass vegan lebende Menschen weniger ungesunde, gesättigte Fettsäuren  zu sich nehmen und mehr gesundheitsfördernde Lebensmittel wie Gemüse und Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen essen [8]. Laut der Weltgesundheitsorganisation steigt mit dem Konsum von verarbeitetem Fleisch wie Wurst dagegen das Risiko, an Krebs zu erkranken [9].

5. Abdeckung der Nährstoffe

Tierische Produkte sind nicht die ursprüngliche Quelle der Nährstoffe, die sie enthalten. Jedes Vitamin wird im Ursprung von Bakterien produziert, und jedes Mineral stammt ursprünglich aus dem Boden und wird von Pflanzen aufgenommen. Vitamine und Mineralstoffe gelangen erst im Laufe der Nahrungskette in tierische Organismen. Wir müssen also keine Tiere töten, sondern können alle Nährstoffe aus ihren ursprünglichen Quellen beziehen und uns pflanzlich ernähren. Es ist gut möglich, den Nährstoffbedarf mit einer veganen Ernährungsweise zu decken. Protein steckt in Vollkorngetreide oder Hülsenfrüchten wie Linsen, Kichererbsen, Soja sowie Nüssen und Samen. Der Kalziumbedarf kann mit kalziumreichem Mineralwasser, aber auch mit Sesamsamen, Mandeln, Grünkohl und Tofu gedeckt werden. Auch viele Pflanzendrinks sind mit Kalzium angereichert. Eisen ist in verschiedenen Gemüsesorten wie Rote Beete, Grünkohl und Rucola enthalten, aber auch in Haferflocken, Kürbiskernen, Haselnüssen und Hirse [10].

Im Winter halten wir uns alle weniger draußen auf und bekommen oft nicht genug Sonne ab. Deshalb kann es sinnvoll sein, über die Wintermonate Vitamin D einzunehmen. Bisher ist noch nicht ausreichend erforscht, ob fermentierte, pflanzliche Lebensmittel geeignete Quellen sind, um Vitamin B12 ausreichend aufzunehmen. Deshalb nehmen Veganer B12 über angereicherte Pflanzendrinks, Joghurts, Säfte oder Zahnpasta auf. B12 gibt es auch in Tropfenform oder als Tabletten.

6. Infomaterialien einbauen

Oft lassen sich Poster, Schaubilder und Flyer in einem Referat gut einbeziehen und sorgen für einen erfolgreichen und informativen Vortrag. Zusammen mit deinen Eltern kannst du dich online im PETAStore umschauen, ob sich ein Poster für dein Referat eignet, z. B. die Ernährungspyramide oder eine Infografik mit einer Nährstoffübersicht.