Die bekannte Pferdeshow Cavalluna wirkt auf den ersten Blick wie ein magisches Pferde-Abenteuer. Doch Pferde sind sensible Fluchttiere, die bei Vorstellungen vor applaudierenden Menschenmassen mit lauter Musik und grellen Lichteffekten leiden.
Hier erfährst du, warum du niemals eine Cavalluna-Show besuchen solltest, wie du den Tieren hilfst und was du stattdessen unternehmen kannst.
Pferde sind Fluchttiere und mögen keine Manege
Blitzende Lichter, Feuer, laute Musik – was für uns Menschen aufregend ist, macht Pferden Angst. Sie sind nämlich Fluchttiere und würden in solchen Momenten natürlicherweise weglaufen.
Das können sie in der Manege aber nicht: Immer wieder werden sie beim Training und bei den Vorstellungen diesen Reizen ausgesetzt – somit sind die sensiblen Tiere dauerhaft psychischem Stress ausgesetzt.
Peitschen, Kandaren und schmerzhafte Rollkur: Pferde leiden für Cavalluna
Hast du schon mal beobachtet, wie Menschen beim Reiten so stark an den Zügeln ziehen, dass der Hals des Pferdes einen richtigen Bogen macht und der Kopf manchmal sogar die Brust berührt? Das nennt sich „Rollkur“ und soll die Tiere gefügiger machen (oder elegant aussehen) – in Wahrheit tut es den Pferden aber weh. Diese Dressurmethode ist deshalb in Deutschland seit 2020 verboten.
Trotzdem wird die Rollkur in Pferdeshows wie Cavalluna weiter eingesetzt – das zeigen auch Aufnahmen aus der Show in 2024/25. Um die Pferde zu Kunststücken zu zwingen, kommen weiterhin ft Kandaren, Peitschen und Gerten zum Einsatz.
Hinter den Kulissen ist es nicht besser
Auch nach der Vorstellung können die Pferde nicht einfach in Ruhe für sich leben:
- Für die Cavalluna-Shows werden ungefähr 60 Pferde in engen Transportern über Monate hinweg jede Woche in eine andere Stadt gefahren.
- Bis zum Auftritt sind die eigentlich bewegungsfreudigen Tiere häufig gezwungen, in kleinen Boxen auszuharren.
- In Freiheit bewegen sich Pferde etwa 16 Stunden am Tag und spielen mit anderen Pferden. Bei Show-Einsätzen werden ihnen diese natürlichen Verhaltensweisen weitgehend verwehrt.
Körpersprache lesen: So erkennst du, ob ein Pferd leidet
Pferde sprechen nicht dieselbe Sprache wie wir, aber sie zeigen uns mit ihrer Körpersprache, wie es ihnen geht. Wenn du ganz genau hinschaust, kannst vielleicht auch du Anzeichen erkennen, ob ein Pferd fröhlich, neugierig, gestresst oder traurig ist. Besonders bei Pferdeshows ist das wichtig, denn dort ist es oft laut, es gibt viele Menschen und manchmal müssen Pferde Dinge tun, die sie nicht wollen.
Hier erfährst du, wie du ein Pferd besser verstehen kannst. Dabei ist natürlich auch immer zu beachten, in welcher Situation sich das Tier befindet, um das Verhalten richtig zu deuten:
Ohren, Augen und Gesicht sagen viel!
- Bewegt das Pferd seine Ohren ganz schnell hin und her? Dann ist es wahrscheinlich nervös oder unsicher.
- Hat es die Ohren nach hinten gelegt? Das kann bedeuten, dass es sich ärgert oder Angst hat.
- Sind die Augen weit aufgerissen, sodass du das Weiße siehst? Dann könnte sich das Pferd erschrocken haben oder unter Angst beziehungsweise Stress leiden.
- Presst es den Mund ganz fest zusammen oder macht ihn ständig auf? Das Pferd fühlt sich dann oft unwohl oder möchte den Druck loswerden.
- Glänzende Augen, aber leere Blicke: Manchmal sind Pferde so gestresst, dass sie Dinge machen, die sie eigentlich gar nicht wollen.
Bewegung und Körperhaltung, die auf Stress hindeuten
- Steht das Pferd still, aber sieht steif aus? Es ist vielleicht angespannt oder traut sich nicht, sich zu bewegen.
- Zappelt es, tritt es hin und her oder schlägt viel mit dem Schweif? Dann ist es wahrscheinlich unruhig, wütend oder überfordert.
- Reißt es den Kopf hoch oder läuft unnatürlich? Das Pferd fühlt sich nicht gut und wird vielleicht gezwungen, so zu gehen.
- Sehr hoher Hals oder unnatürlich gebogener Kopf: Das ist oft nicht bequem, sondern schmerzhaft für das Pferd.
Wenn du merkst, dass ein Pferd nicht glücklich aussieht, kannst du zum Beispiel einen Erwachsenen fragen: „Warum schlägt das Pferd so mit dem Schweif? Geht es ihm gut?“ Oder einfach sagen: „Ich glaube, das Pferd ist gar nicht fröhlich. Schau mal, wie es die Ohren anlegt.“
So hilfst du mit, dass Menschen besser auf Pferde achten – und das ist richtig toll und mutig!
So kannst du den Pferden helfen
Besuch keine Pferdeshows wie Cavalluna und erklär auch deinen Freundinnen und Freunden, warum du solche Shows nicht unterstützt – vielleicht könnt ihr stattdessen zusammen ins Schwimmbad oder ins Kino gehen?!